Projekte

ClimArt

(c) Elisa Georgi, 2022

SENSIBILISIERUNG UND MOBILISIERUNG ZUR STEIGERUNG DER URBANEN KLIMARESILIENZ DURCH KÜNSTLERISCHE INTERVENTIONEN (REALLABOR)

2023 - 2025

Das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) im ehemaligen Güterbahnhof Moabit ist von einem öffentlichen Park umgeben. Der Stadtgarten Moabit und das ZK/U sind ein generationenübergreifender Kultur-und Aktionsort, der von den Folgen des Klimawandels unmittelbar betroffen ist. Lange Dürre, extreme Hitze- und Starkregenereignisse wirken sich negativ auf Flora und Fauna der öffentlichen Flächen aus und führen zu Einschränkungen des Kunstbetriebs am und im Gebäude. Mit dem anstehenden Ausbau des ZK/U geht die Schaffung neuer Workshopflächen, sowie der Entstehung einer weithin sichtbaren urbanen Bühne auf der Dachterrasse einher. Im Rahmen dieser Weiterentwicklung möchte das ZK/U der eigenen Klimabetroffenheit über konkrete, künstlerische Interventionen und Prototypen begegnen, die Nutzer:innen des Parks und des Hauses aktiv in die Entwicklung und Umsetzung einbinden und über einen Parcours von künstlerischen Prototypen zur Anpassung an den Klimawandel für die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen sensibilisieren, mobilisierende Handlungsvorschläge erproben, niedrigschwellig dokumentieren und einem breiten Publikum zugänglich machen.

In Kooperation mit dem Berliner Kultursenat, einem nachbarschaftlichen Partner, der StadtManufaktur Berlin (Reallaborzentrum der TU Berlin), dem Civic Science Projekt Hiveeyes und verschiedenen lokalen und überregionalen Partnern entstehen künstlerische Prototypen für die konkrete Anpassung des ZK/U an extreme Hitze, Dürre und Starkregen: Ein Baum wird zum Symbol für innovative Gebäudekühlung, von Medienkünstler*innen geschaffene Selbstbau-Sensorik-Sets lassen Bäume und Bienen über ihren Zustand kommunizieren und fordern eine Pflege durch Bürger:innen, skulpturale Wasserspeicher sensibilisieren für Dürre, Nutzpflanzen kühlen das Gebäude und ernähren die Hausnutzer:innen, ein durchgehendes Vermittlungsprogramm mit Performances, Workshops, Konferenzen, Podcasts, einem künstlerischen Ideenwettbewerb und einem Handlungsparcours befördern einen wechselseitigen Wissensaustausch von Bürger:innen und Wissenschaft.

Das Gesamtprojekt soll modellhafte, kooperative und nachhaltige Klimaanpassungsmaßnahmen aufzeigen und ihre Übertragbarkeit auf andere existierende Institutionen prüfen. Die künstlerischen Arbeiten regen zu einer kritischen Auseinandersetzung an und schaffen Aufmerksamkeit für kommende Herausforderungen. Das Projekt kommuniziert, dass die Ausbildung einer auf Bürger ausgerichtete Klimaanpassungskompetenz neben gesellschaftlich positiven Effekten zu einer größeren Akzeptanz und aktiven Teilhabe zur Umsetzung von Maßnahmen führt. Im Verbund mit der StadtManufaktur Berlin, dem Reallaborzentrum der TU Berlin, sollen Teile des Konzeptes als übertragbares Transformationswissen regional und international sichtbar und verfügbar gemacht werden. Das Projekt versteht sich gleichzeitig als Labor und Bühne für Künstler*innen, die in den Bereichen ‘climate justice’, ‘relational aesthetics’ und ‘public art’ verankert arbeiten. Das Projekt profitiert von den Erkenntnissen aus dem Klimakunstlabor 2021 und Klimakunstlabor 2022 auf der BauSchilderung und im Moabiter Stadtgarten.

Mehr Informationen zum BMUV und Projektpartner

Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.