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SPEISEKINO // TOBBY (1961) & VORFILM SCHATTEN (1960)

WILL MCBRIDE Jazzmusiker Toby Fichelscher mit seinem Sohn Danny / Jazz musician Toby Fichelscher with his son Danny TOBBY | Berlin | 1961

HANDS ON ARCHIVES! FOOD & SIXTIES JAZZ FOOTAGE: TOBBY (1961) & VORFILM SCHATTEN (1960)

Hands on Archives!

Anlässlich des UNESCO »Welttags des audiovisuellen Erbes« und als kleines Warm-Up für das Berliner Jazzfestival präsentieren das ZK/U in der Veranstaltungsreihe »Speisekino - Food & Footage« die von der Deutschen Kinemathek restaurierte Fassung des Kinofilmdebut von Hansjürgen Pohland über den Jazzmusiker Toby Fichelscher. Der läßt sich durch die kriegsversehrte Stadt treiben und gibt sich ganz seiner Musik hin. Eine Begegnung mit der Berliner Avantgarde der 60er, die mit ihrer Musik, ihren Filmen und ihrer Kunst Grenzen einrissen, die bis dahin für Nationalismus, Engstirnigkeit und Krieg standen.

19.00 Uhr: "Schatten" (1960), 9 Min
19.20-20:30 Uhr: vegetarisches Dinner (Reservierung notwendig, s.u.)
20.30 Uhr: "Tobby" (1961), 81 Min
22.00 Uhr: Sonorama DJ Set 

Vegetarisches Dinner:
Ratatouille mit Rosmarinkartoffeln
Nachtisch: Gâteau au chocolat mit Birnen in Rotwein
Verbindliche Essens-Reservierungen bitte bis Donnerstagmittag (25.10.) via E-Mail an: speisekino(at)zku-berlin.org
Es gibt immer ein paar frei verkäufliche Menüs für Gäste, die sich spontan entscheiden, bei uns zu essen, aber keine Garantie ohne Reservierung essen zu können.
Der Film kostet keinen Eintritt, das Menü 10 Euro.

Ein Abend mit Freunden, Komplizen, Musikern und Weg­begleitern des Jazzmusikers Toby Fichelscher, des Regisseurs, Produzenten und wichtigem Protago­nist des NEUEN DEUTSCHEN FILMS Hansjürgen Pohland, sowie dessen Frau, der renommierten Cutterin Christa Pohland.

19.00 Uhr: "Schatten" (1960), 9 Min
Eine große Liebeserklärung an die konkrete Poesie der Stadt! In ephemeren Bildern kompo­niert der Filmemacher Hansjürgen Pohland Licht und Schatten, mehr braucht er nicht, zu einer ganz eigenen neunminütigen Berliner Sympho­nie. Oder besser, er improvisiert spielerisch, die flüchtigen Bilder der Stadt sind ihm Anregung, für seine filmische Schöpfung.


»I'VE NEVER SEEN A MOVIE LIKE TOBBY BEFORE, A FILM THAT REPRODUCES THE REAL ATMOSPHERE OF JAZZ.« Joachim E. Berendt, Gründer des Berliner Jazzfestivals

"Tobby" (1961), 81 Min

»Treiben, schweben, jenseits des Plans, im Moment, in der Kunst leben. Davon handelt TOBBY auf mindestens zweifache Weise. « Christoph Hochhäusler, Herausgeber der Zeitschrift für Film REVOLVER. 

Tobby ist ein ebenso begabter wie eigenwilliger Jazzmusiker. Eines Tages bekommt er von einer großen Konzertagentur ein lukratives Angebot: Er soll auf große Tournee gehen, jedoch nicht als Jazzer, sondern als Schlagersänger. Zwei Tage lang überdenkt Tobby das Angebot, wägt die finanzielle Verlockung gegen den künstlerischen Kompromiss ab. Schließlich erteilt er der Agentur eine Absage, der Jazz ist ihm wichtiger als das große Geld.

In den Produktionsunterlagen ist ein Spiegelartikel abgeheftet, der über die Beatniks und ihren Versuch berichtet, Jazz in Literatur zu verwandeln. Pohland, selbst ausgebildeter Musiker, muss sich mit dem Jazz als Denkfigur beschäftigt haben. An einer Stelle des Films heißt es: »Der Jazzmusiker darf also nicht mit dem Berufsmusiker verglichen werden, der nur eine nachschöpfende Funktion einnimmt und bemüht ist, die Musik im Sinne des Komponisten zu interpretieren. Für die Jazzmusiker sind vorhandene Melodien nur Anregung zur Improvisation. Das wesentliche Element des Jazz ist die Neuschöpfung.« Der Künstler Sigurd Kuschnerus, den Pohland mit der Gestaltung von Flyer und Plakat beauftragt, schreibt in einem Katalog über eine Reihe Jazzbilder: »Diese verdanken ihre Entstehung der heiß diskutierten Frage, ob es möglich wäre, die klar unterscheidbaren Stilarten des Jazz von New Orleans bis Bebop, aus dem Akustischen ins Optische zu übertragen, wobei das spielerisch-improvisatorische Element natürlich auch in den Bildern durchgängig vorhanden sein sollte.«

Eine aktuelle Besprechung der Süddeutschen Zeitung anlässlich unserer Veranstaltung!: https://www.sueddeutsche.de/kultur/grossformat-die-naechtlichen-schatten-des-jazz-1.4157554 

COOL BOB DJ-SET
Jazz aus den Archiven, zu entdeckende Aufnahmen aus den 50er / 60er Jahren. Um ganz in die Atmosphäre einzutauchen, werden einige »Extras« mit Weggefährten, Freunden, Trabanten und Komplizen zu erleben sein. Die Tochter des Filmemachers und die Ehefrau des Musikers haben Ihr Kommen bereits angekündigt.

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Speisekino /// Food and Footage ist Teil von Shared Cities: Creative Momentum und wird co-finanziert durch das Creative Europe Programm der Europäischen Union und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.