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Speisekino Moabit 2013 #17

1. Internationalen Videofestspiele Berlin

Mit diesem Abend erinnert das Speisekino Moabit an die 1. Internationalen Videofestspiele Berlin, die vor 30 Jahren im Video-Kino der Szene-Bar Korrekt in Alt-Moabit stattfanden: das erste Westberliner Festival, das sich ausschließlich dem Medium Video widmete. Der Filmkurator Florian Wüst und der Videokünstler Walter Gramming, der auch für das Menü des Abends sorgt, werden anhand ausgewählter Filmbeispiele über die Videokultur der 1980er Jahre sprechen.

Jaques Ihle, der Betreiber des Korrekt, sowie Axel Brand und Anette Maschmann von A&A Video organisierten die Videofestspiele im Februar 1983 parallel zur Berlinale. Mit über 100 internationalen Beiträgen präsentierten sie das Spektrum zeitgenössischer Videoproduktionen – von Videomagazin-Ausgaben und Videokunst bis zu Musik- und Politvideos. Im Gegensatz zu Super-8 oder 16mm wurde Video als das „Medium der Zukunft“  begriffen. Mit den Heimvideosystemen Betamax, Video 2000 und VHS – letzteres setzte sich schließlich auf dem Markt durch – standen erschwingliche Videogeräte zur Verfügung, die das häusliche Abspielen sowie das einfache Herstellen von Kopien ermöglichten. Damit waren ganz neue produktions- und distributionstechnische Bedingungen geschaffen. „Videos für das Wohnzimmer, nicht für die Galerie,“ beschrieb Thomas Wulffen die damaligen Ambitionen, der Dominanz kommerzieller Film- und Videoverleiher entgegenzutreten und sich möglichst frei von Fördermitteln und Kunstbetrieb zu machen.

Bevor es um Videotapes, Moabiter Etagen und den „Zugriff auf die Wirklichkeit“ durch das neue Medium geht, bereiten walter gramming & ushi f das zu, was viele nicht nur aus den 1980er Jahren kennen, das Berühmteste aller WG-Essen: Nudeln mit Soße.

Das Projekt wird im Rahmen des Quartiersmanagements Moabit West (Beusselstraße) aus Mitteln des Programms Soziale Stadt (EU, Bund und Land Berlin) gefördert.