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Baum und Platte

(c) Hug & Eberlein / Werkbundarchiv - Museum der Dinge

Ausstellung im Museum der Dinge: Profitopolis oder der Zustand der Stadt

Die Ausstellung „Profitopolis oder der Zustand der Stadt“ präsentiert historische und zeitgenössische Objekte sowie Dokumente urbaner Initiativen. Diese werden durch künstlerische Werke von Daniela Brahm, Mirja Busch, Martin Kaltwasser, Wenke Seemann, Tracey Snelling, ufo ufo – urban fragment observatory und dem ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik ergänzt.

Die Produktion einer Stadt ist das Ergebnis von Aushandlungsprozessen zwischen verschiedenen Menschen, Interessen und Kulturen. Die Konflikte, die in diesem Zusammenhang entstehen, sind Teil dieser Prozesse und ein Element einer lebendigen demokratischen Kultur. Stadtpolitische Bewegungen wie das Recht auf Stadt, autofreie Stadt-Initiativen oder Klimagerechtigkeitsgruppen sind Ausdruck dieser Konflikte. Die Ausstellung „Profitopolis oder der Zustand der Stadt“ zeigt, dass viele dieser Themen uns schon lange begleiten und in unterschiedlichen Formen wiederkehren können, angepasst an die sich verändernden Bedürfnisse und Umstände jeder Generation.

ZK/Us Baum und Platte ist in dieser Ausstellung vertreten und eröffnet neue Perspektiven auf die Stadt, indem es einem Baum erlaubt, sich an diesen Diskussionen zu beteiligen und die Stadt aus seiner Sicht zu beschreiben. Zu diesem Zweck hat das ZK/U einen Baum mit Sensorkits ausgestattet. Die gesammelten Daten werden an eine KI-Datenbank übermittelt, die zusätzlich mit Kontextdaten zur Leipzigerstraße 54 gespeist wird. Die KI verleiht dem Baum eine Stimme durch ein Text-zu-Sprache-Modul, sodass der Baum mit Passanten kommunizieren und seine Perspektive auf die Stadt, seine Fragen und sein Wissen teilen kann. Über den urbanen Smalltalk hinaus verwickelt der Baum die Menschen in ein Spiel: Die Gehwegplatten auf dem Boden tragen Symbole aus den Bereichen Stadt, Natur, Aktivismus, Politik und Interaktion und sollen im Spiel vom Baum und vom menschlichen Gesprächspartner zu neuen Erzählungen verbunden werden. Das Spiel eröffnet neue, manchmal absurde Perspektiven auf die Stadt und erweitert unsere Vorstellungen von den Möglichkeiten urbaner Gestaltung.

Wäre es nicht angemessen, auch die Rechte nicht-menschlicher Akteure in das Recht auf Stadt einzubeziehen? Brauchen wir Menschen vielleicht neue Impulse, um nicht immer wieder in den gleichen Konfliktlinien zu verharren?

Die Ausstellung wird im Rahmen des 50. Jubiläums des Werkbundarchivs – Museum der Dinge präsentiert.

„Baum und Platte“ ist ein Werk des ZK/U (Matthias Einhoff, Clemens Gruber, Miodrag Kuč).

Kurator:innen: Florentine Nadolni, Alexander Renz, Lotte Thaa

Gefördert vom Hauptstadtkulturfonds.