Timeline

Werkschau ZK/U – Commons Cosmodrome

Installation "Cellotope" von Martin Kiman & Zsófia Szoke im ZK/U Garten, 2023, (c) Elisa Georgi

Das ZK/U stellt sich, seine Projekte und Partner:innen im, auf dem und über das (neue) Haus hinaus vor

12 Sep 2024, 19:00 – 23:00, 13 – 15 Sep 2024, 15:00 – 20:00

ZK/U BerlinSiemensstr. 27, 10551, Berlin, Germany

Die Commons Cosmodrome Werkschau reflektiert die Aktivitäten während der Erweiterung der ZK/U-Räumlichkeiten und verwebt dabei vergangene und zukünftige Diskurse und Narrative. Sie hebt die räumlichen und programmatischen Potenziale sowohl neu geschaffener, als auch bestehender Residenzräume hervor, zeigt Formate des Zusammenkommens und macht die Vielfältigkeit der beteiligten Akteure sichtbar.

Ein Blick in Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges.

Teilnehmende Künstler:innen und Projekte

Beeholder – Beecoin – BeeDAO, seit 2020 am ZK/U

Beeholder – Beecoin – BeeDAO ist ein Projekt des ZK/U und des Künstlerkollektivs KUNSTrePUBLIK (Matthias Einhoff, Philip Horst, Harry Sachs) 
Lars Neckel (Design)
Clemens Gruber (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)
Erik Bordeleau (Theorie und Design Mitarbeiter)
Lars Hayer (Webentwicklung)

Seit 2019 untersucht BeeDAO die Möglichkeiten politischer Teilhabe von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren. Mit Hilfe von web3-Technologien und Sensor-Daten werden am Haus der Statistik (2019), im Rahmen der documenta fifteen (2022), am Zeppelin-Museum (2023) und dauerhaft am ZK/U Dialoge, Ökonomien und Entscheidungsprozesse zwischen Bienen und Menschen ermöglicht.

 

ZEDucation, seit 2017 am ZK/U

Matthias Einhoff (1972, Deutschland, Künstlerische Leitung)
Miodrag Kuč (1977, Serbien/Deutschland, Pädagogische Leitung)

Bis heute bleibt der Zugang zur Bildung geprägt vom sozialen und wirtschaftlichen Status. Die Überbrückung von Stigmas, gesellschaftlicher Mobilität und die Erwirkung von Chancengleichheit sind viel gefragt und müssen vermittelt werden – was jedoch im herkömmlichen Bildungssystem häufig nicht erreicht wird. Das ZK/U möchte einen neuen Ansatz zum Wissensaustausch, der Ermächtigung von Gemeinschaften und einer verbesserten Erreichbarkeit von künstlerischen und forscherischen Resultaten.

Die künstlerische Arbeit Baum und Platte demonstriert den Ansatz. Sie zeigt, wie angewandte Stadtpädagogik mit niedrigschwelligen Spielen ausgelöst werden kann, indem nicht-menschliche Akteure nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch in die Stadtentwicklungsdiskurse einbezogen werden.

 

Rethinking Local Councils, seit 2020 aus dem ZK/U in Rijeka (Kroatien), Banja Luka (Bosnien und Herzegowina) und Skopje (Mazedonien)

Matthias Einhoff (1972, Deutschland, Künstlerische Leitung)
Miodrag Kuč (1977, Deutschland/Serbien, Projektleitung)

Während der Bauarbeiten am ZK/U wurde das Programm in verschiedenen Formen außerhalb der Moabiter Basis fortgesetzt. Auf diesem "Roadtrip" wurde viel über universelle Kämpfe für neue Formen der Bildung und politischen Emanzipation gelernt. Die Projekte spielten mit unerwünschtem Erbe, stellten öffentliche Räume in Frage und bauten alternative Infrastrukturen auf. Sie wurden in einer Art produktiver Residenz durchgeführt, die von Gemeinschaften ausgerichtet wurde, die dieselbe Vision von einer gerechten Stadt, unabhängiger Kulturproduktion und ökologischem Wandel teilten.

Videos zeigen die Arbeit des ZK/U im Kontext der bürgerlichen Unruhen in Südosteuropa, wo Organisationen bei dem Versuch unterstützt wurden, die lokale Kommunalpolitik neu zu gestalten. Diese Projekte wurden in den besonderen Kontexten von postindustriellen Ruinen, Nachbarschaftskonflikten und schwierigem Erbe entwickelt. Durch die Umnutzung verlassener Räume zusammen mit lokalen Akteuren wurde eine Basis für einen systemischen Wandel geschaffen, ausgehend von Neuausrichtungen in der politischen Bildung.

Die Organisationen vor Ort entwickeln die erkämpften Räume weiter und haben lokale Gremien als Basis für Demokratie zurückgewonnen.

 

Auf den Platz, fertig, los!, 2022–2023 aus dem ZK/U in Eisenhüttenstadt

Miodrag Kuč (1977, Serbien/Deutschland, Bühnenbild und Produktion Bühne der Baukultur)
Martin Maleschka (1982, Deutschland, Künstlerische Leitung,  Auf den Platz, fertig, los!)
Andreas Tiedemann (1970, Deutschland, Licht- und Klangkomposition Bühne der Baukultur)
Anita Rind (1990, Deutschland, Narration Bühne der Baukultur)

Der Platz der Jugend war der lebendige Dreh- und Angelpunkt für das Leben im Wohnkomplex V in Eisenhüttenstadt. Mit der Zeit veränderte sich das Leben auf dem Platz. Die Menschen suchten sich andere Orte zum Leben und es leerte sich allmählich. Der Platz der Jugend veränderte sein Gesicht – verwaist, aber nicht vergessen. Beschädigt, aber nicht entstellt. Verschüttet, aber nicht begraben.

Das Projekt Auf den Platz, fertig, los! setzte sich zum Ziel, dem Platz wieder seinen alten Glanz zu verleihen und ihn zu einem Ort der Begegnung und Momente zu machen. Die Bühne der Baukultur, ein künstlerisches Projekt des ZK/U, visualisierte den Glanz der Vergangenheit räumlich und thematisierte Fragen von Denkmalschutz und Zukunftsfähigkeit. Über den Sommer 2023 wurde der Platz mit mehr als 50 Veranstaltungen, die lokale Institutionen, Künstler:innen und Aktivist:innen vereinte, wieder zum Leben erweckt und zukünftige Nutzungspläne entworfen.

 

Moabiter FUNKer, seit 2021 am ZK/U

Bernhard Vohwinkel (1954, Germany) Callsign: DL7BV 
Hermann Gerstenkorn (Germany) Callsign: DL7AY

Die Moabiter FUNKer verbinden das ZK/U mit der ganzen Welt. Funkamateure setzen auf Verständigung und Kontaktaufnahme, jenseits von Smartphone und Social Media ohne finanzielle Interessen. Neben Kenntnissen in komplexer Technik, handwerklichem Geschick und Motivation zum Selbstbau, sind Freude an Kommunikation und Kreativität gefordert. Der Funkamateurdienst dient (per gesetzlicher Defininition) experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, der eigenen Weiterbildung, der Völkerverständigung und kann zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen werden.

Edutainment mit den Moabiter FUNKern
Donnerstag–Sonntag 12.–15. Sep, 19:00–20:00
OG Neubau

 

ClimArt: Green Curtain, seit 2024 im Entstehen am ZK/U 

Gloria Jurado (1990, Spanien)
Paula Cano (1988, Spanien)

Green Curtain – Warming Stripes 2050 ist eine interaktive Installation, die die "Warming Stripes"-Grafik neu interpretiert und sich statt historischer Daten den zukünftigen Klimaprojektionen für Berlin von 2024 bis 2050 annimmt. Die Installation wird im Rahmen von ClimArt realisiert, einem Projekt des ZK/U, das darauf abzielt, zu sensibilisieren und zu mobilisieren, um die urbane Klimaresilienz durch künstlerische Interventionen zu steigern.

 

ClimArt: TreeScape.now, seit 2024 im Entstehen am ZK/U

Jana Beckmann (1988, Deutschland, Konzept) 
Marion Kleine-Onnebrink (1987, Deutschland, Konzept)
Janna Nikoleit (1987, Deutschland, Konzept)
Julia Nordholz (1988, Deutschland, Konzept)
Lasse Peters (1995, Deutschland, Soundinstallation und -performance)
Laura Zadra (1991, Italien, Soundinstallation und -performance)
und weitere Mitglieder von LU’UM und WeField  

Das Projektteam besteht aus dem LU’UM collective, dem Naturschutzverein WeField, der Künstlerin Julia Nordholz und dem Gestaltungsstudio flex. Sie verweben die  Bereiche Kunst, (Landschafts-)Architektur und Raumstrategien. Gemeinsam entwickeln sie Projekte mit dem Ziel, die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt zu stärken. Ihre Arbeiten umfassen u.a. Workshops, Installationen und Performances – nicht nur im Ausstellungsraum, sondern vor allem im öffentlichen, urbanen Raum, in Gärten, in Parks, auf landwirtschaftlichen Flächen und  in Wäldern. Mit einem vielschichtigen Verständnis für ästhetische und nachhaltige Lösungen schaffen sie inspirierende Räume, die die Bedeutung von Kohabitation hervorheben und zum Dialog einladen.

Die Arbeit TreeScape.now (AT) ist auf dem Dach des ZK/U verortet und schafft dort einen grünen Ort für Begegnung für alle Freund*innen des ZK/U. Sie wird im Rahmen von ClimArt realisiert, einem Projekt des ZK/U, das darauf abzielt, zu sensibilisieren und zu mobilisieren, um die urbane Klimaresilienz durch künstlerische Interventionen zu steigern.

Soundperformance im Rahmen von ClimArt: TreeScape.now
mit Julia Nordholz
Donnerstag, 12. Sep, 21:00–22:00 / Sonntag, 15. Sep, 16:00–18:30
Dach

 

ClimArt x metaLAB, seit 2024 am ZK/U

Kim Albrecht (1987, Deutschland)
Suzan Ela Hanow (2000, Deutschland)
Annette Jael Lehmann (Deutschland)
Giacomo Nanni (1994, Italien)
Till Rückwart (1994, Deutschland)

metaLAB (at) Berlin wurde im Jahr 2022 gegründet und ist am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin angesiedelt. Als gemeinsame internationale Forschungsinitiative mit metaLAB (at) Harvard fungiert es als transdisziplinäre Plattform für die Erforschung neuer Wissenspraktiken im wissenschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereich mit einem Schwerpunkt auf kritischer Datenwissenschaft und experimenteller Museologie. metaLAB (at) Berlins Ansatz und Ziel ist es, praxisbasierte Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit Berliner und europäischen Kultureinrichtungen und Forschungspartnern zu entwickeln.

 

ClimArt x Kiezwald e.V., seit 2022 am ZK/U

Simone Grünwald
Hanna Potthast

Der Verein Kiezwald e. V. pflanzt nach der Miyawaki Methode Miniwälder in der Stadt. Durch das Einbeziehen der Anwohnenden, weiterer Vereine und Bildungseinrichtungen, wird eine Pflanzung zum Gemeinschaftsprojekt. Umweltbildung und ein nach der Pflanzung integriertes Citizen Science Projekt, sowie Möglichkeiten der Reflexion über soziale und politische Facetten kommen hier zusammen. Somit sind Kiezwalds Pflanzungen Bildungsprojekte, die Schüler*innen sowie Nachbar*innen ihre Selbstwirksamkeit erleben lassen und die über die Funktion und Wirksamkeit unberührter Naturflächen und Ökosysteme in der Stadt informieren und dafür sensibilisieren sollen. Kiezwald e.V. will Menschen bei der Gestaltung ihrer Umwelt unterstützen und dadurch ein Bewusstsein für lebendige Antworten auf die Klimakrise vermitteln.

Workshop: TinyForest ­– Monitoring ausprobieren
mit Hanna Potthast
Freitag, 13. Sep, 15:00
Park

Workshop: TinyForest – Mulchmaterial herstellen 
mit Kristina Schmygarjew
Samstag, 14. Sep, 14:00
Park

 

Urbane Bühne, seit 2021 am ZK/U

Miodrag Kuč (1977, Serbien/Deutschland, Bühnenbild und Produktionsleitung)
Jan Körbes (Architektur und Bau)

Auf der Dachterasse entsteht die Urbane Bühne, die vom Park, aus dem Kiez und aus der vorbeifahrenden Ringbahn sichtbar ist. Diese aus Containern und Gerüstbau hergestellte und mit Veranstaltungstechnik ausgestattete wandelbare Infrastruktur, wird das räumliche Zentrum für ko-produzierte Formate, Workshops und Projekte. Als BauSchilderung auf dem Vorplatz des ZK/U hat die Urbane Bühne seit 2021 Konzerte, Screenings, Workshops, sowie Biene und Bäume beherbergt. Nun zieht sie auf das Dach und öffnet das Haus so für menschliche und nichtmenschliche Akteure, Nachbar:innen und Kollaborateure aus dem ZK/U Kosmos.

 

citizenship, Teil des  ZK/U seit Ende des 18. Jh.–2021, in Transformation seit 2021

Felix Kremer, Ilja Borgböhmer, David Becker, Seb Birch (Bootsbau), xyz open city: N55 and Till Wolfer (Module für Kunst und Leben), Alexander Callsen and Ole Voss (Hydropedalantrieb), Roland Gaber (Fraunhofer Institute Kassel), Prof. Michael Herzog and students (FH Wildau), Prof. Florian Sprenger, Iven Sponholz (Universität Rostock – Lehrstuhl Schiffbau), Kristina Miller (Künstlerische Produktion), Estelle Pandao Lassus (Assistenzkuratorin), Leo Busch, Isabel Magritz, Arda Yeldan (Assistent:innen), Lea Schleiffenbaum (Community Koordination), Elisa Georgi (Presse und Kommunikation), Lars Neckel (Design), Lars Hayer (Webentwicklung), VOLL:MILCH: Birk Schindler (Dokumantation auf Nota.Space), Aline Schwörer, Nelly Choné, Frank Jimin Hopp, Marie Salcedo Horn, Danijela Pivašević-Tenner, Art Ashram: Klara Adam, Sina Ahlers, Nelli David, Florian Dietrich, Georg Scherlin, Verena Seibt, Markus Zimmermann, Arved Schultze, ConstructLab: Alexander Römer, Co–Re – Contextual Research: Pablo Santacana Lopez, Svenja Simone Schulte, Viviane Tabach, Jan Barner, Min Kyung Kim, Daniela Medina-Poch, FrEderick Becker, Redwane Jabal, Daniel Seiple, Gob Squad Arts Collective, IAK – Institut für Architekturbezogene Kunst TU Braunschweig: Folke Köbberling, Sina Heffner, Bernd Schulz, Gergely Laszlo, Max Jeromin, Benjamin Menzel, Michael Zwingmann, Alexa Kreissl und 140 Studierende, Lea Søvsø, Madar Collective: Yong Sun Gullach, Fedaa Sultan, Mimiferment: Reiko Kanazawa, Markus Shimizu, Picnic FM: Andrea Goetzke, Josephinex Hansis, Privatoper Berlin: Roland Castringius, Andrea Chudack, Katharina Laura Kunz, Tobias Opialla, Lars Straehler-Pohl, ReFunc: Jan Körbes, Schneider TM and Tomoko Nakasato, Selbstgebaute Musik: Lea Grönholdt, Matthias Kremsreiter, Sascha Schneider, Manuel Strube, Hajo Toppius (Kunstkollaborationen)

citizenship ist ein Projekt des ZK/U und des Künstlerkollektivs KUNSTrePUBLIK (Matthias Einhoff, Philip Horst, Harry Sachs) und war ihr Beitrag zur documenta fifteen in Kassel. Das Community Programm der citizenship wurde in Zusammenarbeit mit dem Künstler Jan van Esch produziert. Die Bootskonstruktion wurde von Jonas Hohmann entworfen, geplant und gebaut.

Für die documenta fünfzehn setzte das ZK/U die Segel nach Kassel. Für mehrere Wochen wurde das ehemalige, umgedrehte Dach zu einem Dachboot, der citizenship, die die vielzählige Crew durch Mitteldeutschland nach Kassel tragen sollte. Auch wenn die Reise aufgrund verschiedener unvorhergesehener Umstände ein verfrühtes Ende fand, bot die citizenship auf ihrem Weg eine Bühne für die Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Künstler:innen. Jetzt, zwei Jahre später, unter und auf dem brandneuen Dach des ZK/U, hissen wir die Segel erneut und laden alte und neue Freund:innen und Partner:innen ein, während Commons Cosmodrome in diesem neuen Raumhafen vor Anker zu gehen.

Das ZK/U ist mit "Commons Cosmodrome" Partner:in der Berlin Art Week.