Projekte

Ständige Vertretung!

Produktionsort für Berliner Projekträume, Initiativen, Kollektive und Einzelakteure

Ongoing

Angesichts einer wachsenden Raumknappheit für unabhängige kulturelle Produktionen ist mit der Ständigen Vertretung ein skulpturaler Projektraum für Kulturschaffende aus Berlin entstanden, in dem sich Berliner Projekträume, Initiativen und Kollektive künstlerisch, experimentell mit gesellschaftlichen Fragen entlang der inhaltlichen ZK/U Diskurse auseinandersetzen und zusätzliche Produktions-, Arbeits- oder Ausstellungsmöglichkeiten für Konferenzen, Symposien oder andere Formate suchen.

In der Kooperation von ConstructLab,  Refunc und StudioC setzt das ZK/U mit der Ständigen Vertretung einen alternativen Baustein zur Berliner Liegenschaftspolitik und ermöglicht einen sicheren und erschwinglichen Produktionsstandort für freie kulturschaffende Berliner*innen in prekären Situationen. Daher werden besonders Akteure in Situationen von akuter Dringlichkeit mit diesem Programm angesprochen.  

Innerhalb des zweimonatigen Aufenthalts in der Ständigen Vertretung entsteht ein offener Austausch von Berliner Kunst-/Kulturschaffenden mit den internationalen Bewohner*innen der Residenz. Dieses Programm bietet eine aktiv-kollaborative Atmosphäre in der sich Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen treffen und an individuellen oder kollaborativen Projekten und Ideen arbeiten. In regelmäßigen Formaten für den gemeinsamen Austausch, wie dem wöchentlichen Monday Dinner und dem OPENHAUS, bieten sich den Resident*innen die Möglichkeit ihre Arbeit vorzustellen und mit dem Publikum zu diskutieren. Neben dem aktiven Engagement innerhalb des ZK/U’s werden die Bewohner*innen der Ständigen Vertretung dazu ermutigt die lokale Infrastruktur zu nutzen und die Kulturproduktion mit einem eigenen Format, wie Ausstellung, Symposium, Tagung oder Konferenz (etc.) aktiv zu fördern. Der Projektraum dient als Satellit zu den bestehenden Atelierräumen und führt die internationalen und lokalen KünstlerInnen zusammen und ermöglicht Koproduktionen, Synergien und Netzwerke.

Im Anschluss an die Abfolge der Residenzen soll ab 2019 die Ständige Vertretung mit einem niedrigschwelligen Zugang für Berliner Kulturschaffende und experimentelle Forscher*innen als ein dauerhafter Produktionsstandort etabliert sein. 

Architektonisches Prinzip ConstructLab, Refunc and StudioC

Dem Konstruktionsprinzip der wiederkehrenden Aneinanderreihung von Holzrahmen folgend, mit einer simplen Form und Oberfläche, ist der Pavillon ein ‘offener Rahmen’. Das Potenzial und die Einfachheit der Konstruktion regen zu einer Vielzahl von Nutzungen an und eröffnen unterschiedliche Situationen und Erscheinungen. Eingesetzt, eingebunden oder frei stehend, ergeben sich aus dieser ungewöhnlichen architektonischen Form drei Arten der Nutzung: 14 bis 21 qm Oberfläche, 2,5 bis 7 m Höhe, liegende, stehende oder sich auf die Seite reckende Flächen. Mit dieser Variabilität kann sich der Pavillon vielen Situationen anpassen.

Der Ausgangspunkt der Überlegungen der Architekt*innen für den ZK/U-Prototypen, ist der grundlegende Bedarf des ZK/U’s nach mehr Raum. Dieser Bedarf führte bereits zu einer Vielzahl von informellen, parasitären Erweiterungen des Gebäudekomplexes. Nachdem ein Silo, zwei Container und die Fevala Bar das Gebäude erweiterten, schließt sich nun auch der Pavillon der Ständigen Vertretung den Parasiten des ZK/U’s an. Ziel der Umsetzung eines Anbaus ist ein maximaler Raumgewinn, mit dem Potential zukünftiger Erweiterungen, ohne eine Verringerung der existierenden Grundfläche zu bewirken. Die Ständige Vertretung wird unter dem Terrassendach des ZK/U’s in direkter Beziehung zu den bestehenden Atelierwohnungen installiert. Die Nähe des Pavillons zu den ursprünglichen Atelierräumen fördert den Kontakt zwischen den internationalen Künstler*innen der Residenz und den lokalen Künstler*innen des Pavillons und kreiert einen interessanten Zwischenraum und Ort der Begegnung.

(c) Arturas Morozovas, 2018
(c) Ishka Michocka / Refunc, 2018
(c) Ishka Michocka / Refunc, 2018

Das Projekt wird finanziert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.