Herangehensweise
Wie das ZK/U in den Diskurs geht
Generell hegt das ZK/U Berlin Interesse daran, globale Diskurse und lokale Praktiken zusammenzuführen. Konkret untersucht das ZK/U, wie Kunst und Kultur als Katalysator für Transformation im öffentlichen Raum agieren können. In diesem Kontext steht das ZK/U Berlin einer vielseitigen Herausforderung gegenüber: Wie können wir eine Zusammenarbeit zwischen dem kulturellen, dem politischen und dem privaten Sektor ermöglichen, die nachhaltig und inklusiv die urbane Entwicklung beeinflusst und dabei die örtliche Kultur und ihren Stimmen Einfluss verleiht, indem sie am Entscheidungsprozess teilnehmen?
Das wirft die Frage auf, wie ein Wissensaustausch zwischen Interessenvertreter:innen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund, Fähigkeiten und (professionellen) Sprachen am besten umgesetzt werden kann, sodass – idealerweise – handfeste Projekte, die durch praktische Erfahrung verstanden werden können, entstehen. In Betracht globaler Herausforderungen wie der Migration, dem Klimawandel und dem immer mächtiger werdenden digitalen Raum, stehen demokratische politische Systeme ständig unter dem Druck, schnelle und einfach zu koordinierende Lösungen zu finden. Dabei handelt es sich um keine einfache Aufgabe, da die zu lösenden Probleme häufig komplex sind und einer durchdachten, auf die lange Dauer fokussierten Planung bedürfen, um nachhaltig erfolgreiche Effekte zu erzielen. Zusätzlich sind partizipative Praktiken, wie beispielsweise das Finden der richtigen Balance zwischen den aus der Involvierung von Bürger:innen entsprungenen Entscheidungen und jener, die aus Expertenwissen entspringen, institutionell nicht ausreichend entwickelt.
Durch seine Arbeit möchte das ZK/U Berlin die Umsetzbarkeit von partizipativen, urbanen und künstlerischen Praktiken demonstrieren. Das ZK/U versucht außerdem, das Vertrauen in inklusive Institutionen zu fördern, während durch eine kritische Perspektive die Mängel in den bestehenden institutionellen Strukturen beleuchtet werden sollen, um sie zugänglicher und belastbarer zu machen.
In seiner Arbeit erkennt das ZK/U Berlin den Bedarf eines besseren Verständnisses und mehr Anerkennung der schnelllebigen urbanen Entwicklungen in den sogenannten aufstrebenden Volkswirtschaften zu erkennen, mitsamt den sozialen und politischen Veränderungen, die diese Entwicklungen mit sich bringen. Wie können gemeinsame Lernprozesse auf einer globalen Ebene etabliert werden? Kann Kunst neue Perspektiven auf soziale Probleme in einem globalen Kontext eröffnen? Kann sie dabei helfen, ein Netzwerk zuverlässiger und respektvoller Beziehungen zu bilden?
Das ZK/U initiiert die Eröffnung digitaler und analoger Diskussions- und Austauschsorte, die gemeinschaftliche Lernprozesse zwischen entscheidungswirksamen Stimmen und Multiplikatoren aus wirtschaftlich weniger privilegierten Regionen ermöglichen.
Von künstlerischer Forschung bis zur Aktion: Das ZK/U ermutigt und initiiert Involvierung in urbanen Entwicklungsprojekten. Es konzeptioniert, produziert und beheimatet frische Blickwinkel auf die öffentlichen Orte von Städten. So wachsen kleine, ortsspezifische künstlerische Interventionen zu Prototypen heran. Wir ermutigen Künstler:innen dazu, eine Stimme in urbanen politischen Diskussionen zu werden.