Speisekino Moabit 2013 #13
Inselmythen
Was verbindet Moabit mit einem Südseearchipel am anderen Ende der Welt? Der Westhafen im Rücken des ZK/U lässt es erahnen: hier wie dort lebt man auf einer Insel. Und hier wie dort lassen sich Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen – Inselmythen eben. Neben einem kleinen Rückblick auf eine beinahe schon „mythisch“ erscheinende Kiezvergangenheit steht im Mittelpunkt des Abends der filmische Besuch in der pazifischen Inselwelt. Mythen verweisen auf Schöpfungen der Götter, sie begründen spektakuläre Rituale und alltägliche Handlungen. Bilder aus fernen Zeiten werden wach. Mythen wirken durch die Menschen, die sie mit Leben erfüllen, und die sie an die nächste Generation weitergeben, im Hier und Jetzt fort. Etwa das Turmspringen der Sa auf Pentecost/Vanuatu, für das jedes Jahr im April die Männer von Bunlap einen Turm aus Holz bauen, um schließlich an einem bestimmten Tag kopfüber von ihm herunterzuspringen. Dabei werden sie nur von um die Fußknöchel gebundenen Lianen gesichert.
Gemeinsam mit dem Publikum wird am Abend entschieden, ob und welche weitere Episode der Dokumentationsreihe „Mythen der Südsee“ außerdem präsentiert werden soll – z.B. die Kunst der traditionellen Tätowierung auf Samoa oder die der letzten Sternennavigatoren Mikronesiens.
Um die weit voneinander entfernten Inselwelten ein Stückchen näher zu bringen, sorgen die Filmemacher & Ethnologen Martina Kleinert und Thorolf Lipp, die nicht nur für die Dreharbeiten der „Mythen der Südsee“ in Ozeanien gelebt und seine Inseln bereist haben, für ein deutsch-pazifisches Menü aus dem Erdofen, dem umu.
Wie das vonstatten geht, kann ab ca. 14:00 Uhr auf dem Gelände des ZKU mitverfolgt werden. Neugierige Gäste und helfende Hände sind willkommen – am liebsten mit Anmeldung (bei Kleinert & Lipp/ Arcadia Film, [email protected], 030 – 34 39 14 20).
Das Projekt wird im Rahmen des Quartiersmanagements Moabit West (Beusselstraße) aus Mitteln des Programms Soziale Stadt (EU, Bund und Land Berlin) gefördert.