PLANT STORIES #2: Mourning Flora

Einweihung der öffentlichen Installation von Andrea Acosta & Ece Eldek
29. Juni 2025 / 18:00 Uhr
Das gemeinsame Kunstwerk von Andrea Acosta und Ece Eldek beschäftigt sich mit dem Begriff der Geister-Spezies: Pflanzen, die verschwunden sind oder kurz vor dem Aussterben stehen, aber in der Erinnerung, in Mythen oder in Spuren weiterleben. Als Reaktion auf architektonische Merkmale des ZK/U-Geländes – wie das kreisrunde Grundstück im Hof und die freiliegenden Balken am Gebäude – richten Acosta und Eldek ihre Aufmerksamkeit auf das, was nicht mehr sichtbar ist. Angesichts eines staubigen, leeren Flecks Erde begannen sie zu fragen: Was wuchs hier einst, und wie könnten wir uns durch den Akt des Benennens und des Erzählens daran erinnern – oder es sogar heraufbeschwören?
Mit dieser Auftragsarbeit für PLANT STORIES greifen die Künstlerinnen in diesen Ort durch eine Reihe botanischer Schilder ein, ähnlich denen, die in Gärten oder Gehölzsammlungen verwendet werden. Doch anstatt die vorhandenen Arten zu identifizieren, markiert jedes Schild eine Abwesenheit: eine verschwundene oder imaginäre Pflanze, die durch poetische und spekulative Texte heraufbeschworen wird. Sie verweisen nicht nur auf das, was verloren gegangen ist, sondern auch auf das, was zurückkehren könnte – durch Sprache, Erinnerung oder die kollektive Vorstellungskraft.
Am 29. Juni wird die Installation für die Öffentlichkeit geöffnet und durch einen Gesprächskreis aktiviert, der die Teilnehmenden einlädt, sich um diesen symbolischen Raum der Abwesenheit zu versammeln. Gemeinsam werden wir darüber nachdenken, was einmal war, was vielleicht noch nachhallt und wie aus dem fruchtbaren Boden des Verlusts neue Geschichten entstehen können.
ANDREA ACOSTA ist eine interdisziplinäre Künstlerin. In ihren Arbeiten erkundet sie die sich wandelnden Beziehungen zwischen Natur, Landschaft und gebauter Umwelt. Ihre auf Feldforschung in städtischen und ländlichen Kontexten basierende Praxis umfasst Skulptur, Installation, Zeichnung und Fotografie, um die kontinuierlichen Transformationen von Materie, Wahrnehmung und Ort zu untersuchen. Durch Gesten des Sammelns, Aktivierens und Spekulierens erforscht sie die Spannungen zwischen organischer und industrieller Materialität und schlägt alternative Ökologien der Aufmerksamkeit und Pflege vor. Ihre Arbeiten wurden in Europa, Lateinamerika und Asien ausgestellt und sie war Artist in Residence unter anderem im Palais de Tokyo, in der Stiftung Bauhaus in Dessau und in der Cité des Arts in Paris.
Die in Istanbul und Berlin lebende bildende Künstlerin und Dichterin ECE ELDEK arbeitet mit Video, Performance, Installation und Poesie. Im Mittelpunkt von Eldeks Arbeit stehen Netzwerke sozialer, politischer und kultureller Beziehungen und verflochtene Mechanismen und Prozesse. Ausgehend von der Idee, dass subjektive Erfahrung durch die Umgebung, das Gedächtnis und den sozialen wie politischen Raum neu geformt und erzeugt wird, positioniert sie sich als Künstlerin in verschiedenen Beziehungsgeflechten und erkundet diese von Innen. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern der Kunstinitiativen TOZ Artist Run Space und Her Hal in Istanbul und ist Mitbegründerin und Redakteurin der Online-Zeitschrift Moero. Ihre Arbeiten zeigte sie in zahlreichen internationalen Ausstellungen und Biennalen, darunter auf der Istanbul Biennale, im SALT Galata Istanbul und im Piccadilly International Art Museum in Seoul, Südkorea.