Inka Gressel and Susanne Weiß (ifa-gallery): Testing what is possible – revisioning a collection
Talks on Curatorial Practice
Der Vortrag handelt von unserer künstlerisch-kuratorischen Ausgrabung der Schichten und Erzählungen in der umfangreichen Kunstsammlung des ifa, die im Herbst 2021 mit den Künstlern Isaac Chong Wai, Lizza May David, Wilhelm Klotzek, Ofri Lapid, Adrien Missika und Gitte Villesen begann und mit einer dritten Ausstellung im Frühjahr 2024 endete.
Wie ist die Kunstsammlung des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) zustande gekommen? Welche Werke wurden wann und von wem erworben, und was können diese Entscheidungen über die gesellschaftspolitischen Bedingungen, Tendenzen und Protagonist:innen der Zeit aussagen? Wie können wir aus heutiger Sicht an solchen Sammlungen partizipieren und sie neu konfigurieren?
Die historischen Eigenheiten und Strukturen der ifa-Kunstsammlung und ihre Zusammensetzung speziell durch die Teilübernahme der Sammlung des ehemaligen Zentrums für Kunstausstellungen (ZfK) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) werden zum Anlass für eine gemeinsame künstlerisch-kuratorische Untersuchung. Wir haben diese Gruppe von Künstler:innen eingeladen, die Sammlung auf der Grundlage ihrer eigenen „Interessensphären“ zu befragen und nach Überschneidungen, Parallelen und Auslassungen zu suchen.
Die Ausstellungsreihe zeigt diese künstlerischen und persönlichen Auseinandersetzungen zusammen mit den Werken aus der ifa-Kunstsammlung. Manche Werke wurden kaum ausgestellt und blieben bis vor kurzem in ihren gelben ifa-Transportkisten verpackt, andere kehren von langen Ausstellungstouren mit unzähligen Stationen zurück, wieder andere sind gerade erst restauriert worden. So unterschiedlich sind die Wege, die diese Werke zurückgelegt haben, bis sie in der ifa-Galerie Berlin zusammenkamen.
Nach der Aktivierung und Kontextualisierung ausgewählter Werke aus der Sammlung setzten wir den künstlerisch-kuratorischen Forschungsprozess mit performativen und narrativen Ansätzen fort. Die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler bot einen kritischen und humorvollen Blick auf die einzigartige Geschichte der Sammlung. Und sie haben sich mit neu entwickelten Werken zu Wort gemeldet. Wir entdeckten und beleuchteten Versäumnisse und politische Verstrickungen und stellten zahlreiche neue Verbindungen zwischen den ausgewählten Kunstwerken her. Die Ausstellungspraxis bewegte sich von der Phrase über das Bild und den Gedanken bis hin zur Aktion und verband sie alle in einer vielstimmigen Partitur der Stimmen.
Alle Talks finden auf Englisch statt.
Freier Eintritt.
Vor Ort in der IFA Galerie Berlin und online via Zoom.