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citizenship — Vom Dach zum Boot!

(c) KUNSTrePUBLIK, 2022

Mit dem ZK/U Dach über Wasser von Berlin nach Kassel

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Versammlungs- und Veranstaltungsort des ZK/U ist die ehemalige Lagerhalle des Güterbahnhofs, mit einem aufgeständerten hölzernen Satteldach. Das ZK/U hat in den 10 Jahren seit seiner Eröffnung unter diesem Dach mit seinem gemeinnützigen Trägerverein hunderte Zusammenkünfte, Ausstellungen und Veranstaltungen beherbergt. Dieses mit Ideen und Impulsen kollektiv energetisch aufgeladene Dach wird als Beitrag des ZK/U in das documenta fifteen Lumbung eingebracht - metaphorisch und konkret zugleich.

Demontiert und um 180 Grad gedreht, wird das Dach zu einem Boot umgebaut — der schützende Unterstand wird zum widerstandsfähigen Schwimmkörper. In einer mehrwöchigen Reise vom angrenzenden Westhafen in Berlin fährt das Boot auf Flüssen und Kanälen (Havel, Mittellandkanal, Weser und Fulda) quer durch die mitteldeutsche Landschaft: ein schwimmendes künstlerisches Forschungsprojekt.

Die citizenship tritt ihre Reise ohne jegliche Ausstattung an. Lebensmittel, Energie, Unterkunft und Kulturprogramm muss die Besatzung des Bootes sich auf den unterschiedlichen Etappen in Kollaboration mit örtlichen Vereinen, Häfen, Kommunen und Unternehmen einwerben. Diese Abhängigkeit von den lokalen Strukturen ist Teil des Konzepts und bringt die Reisenden in Kontakt mit örtlichen Gegebenheiten der jeweiligen Anlegestellen, welche von kleinen Dörfern bis hin zu größeren Städten wie Hannover, Wolfsburg und Braunschweig reichen. Das Schiff wird die Strecke von Berlin nach Kassel ohne fossile Brennstoffe zurücklegen, sondern von menschlicher Kraft angetrieben: Die Besatzung wird in Kooperation mit Anwohner:innen, Besucher:innen und Passant:innen paddeln, radeln, ziehen und schieben, um das Boot in Bewegung zu versetzen.

Ohne den Einbezug der Umgebung kommt die citizenship nicht voran. In permanenter Interaktion mit den Bürgern der durchquerenden Orte und Städte, zwischen Tradition und Wandel, zeichnet das citizenship ein Gesellschaftsportrait unserer Zeit.

Teilnehmende Künstler:innen und Kollektive

Art Ashram
Arved Schultze
ConstructLab - Alexander Römer
Co–Re (Contextual Research) Daniel Seiple
Citizens of Nature
Gob Squad Arts Collective
IAK - Institut für Architekturbezogene Kunst TU Braunschweig
Jitawangi
Kunstverein St. Pauli
Kristina Miller
Lea Søvsø
Madar Collective
Mimiferment
Picnic FM
PrivatOper
ReFunc
Rene Shenouda
Schneider TM & Tomoko Nakasato
Selbstgebaute Musik
With Deepest Regards
Wajukuu

Das Projekt citizenship ist ein Projekt des ZK/U Berlin vom Künstlerkollektiv KUNSTrePUBLIK (Matthias Einhoff, Philip Horst, Harry Sachs) und ist deren Beitrag zur documenta fifteen in Kassel.

Das Community Programm auf dem citizenship entstand in Zusammenarbeit mit den Künstler:innen Jan van Esch & Kristina Miller.

Die Bootkonstruktion wurde von Jonas Hohmann entworfen, geplant und gebaut.

Module für Kunst und alltägliches Leben: xyz open city - von N55 und Till Wolfer
 

citizenship production team:

Bootsbau: Felix Kremer - Bootsbauer, Ilja Borgböhmer, David Becker - Zimmermann, Seb Birch – Co-Entwurf

Assistent:innen: Leo Busch, Isabel Magritz & Arda Yeldan
Kommunale Einbindung: Lea Schleiffenbaum
Design + Web Development: Lars Neckel & Lars Hayer

Hydropedalantrieb: Alexander Callsen & Ole Voss
Fraunhofer Institute Kassel - Roland Gaber
FH Wildau - Prof. Michael Herzog & students
University of Rostock - Department of Naval Architecture - Prof. Florian Sprenger, Iven Sponholz