Projekte

CETKA

ein Netz für Aktivismus, Solidarität und Kunst

fortlaufend

Die Plattform CETKA (russisch für Netz), die das ZK/U Berlin ins Leben gerufen hat, ist ein Ort jenseits von nationalen Grenzen und gewöhnlichen Landkarten: Sie präsentiert in Kurzfilmen und Porträts sogenannte Botschafter*innen des Wandels aus derzeit 15 Städten. 

Sie setzen sich mit künstlerischen und kulturellen Praktiken für soziale Belange ein und bilden die Basis einer aktiven Zivilgesellschaft in den Regionen Belarus’, der Ukraine, Russlands und Deutschlands. 

CETKA nimmt uns mit auf eine dokumentarische Reise in die freie Szene in Dnipro und Kirov, beleuchtet partizipativen Urbanismus in Wologda und künstlerische Selbstorganisation in Nordossetien. Wir erfahren, wie LGBTQI*-Aktivist*innen in Kaliningrad und belarusische NGOs im Exil arbeiten und warum Garagen für das künstlerische Leben in Krasnodar unabdingbar sind. 

Die Beschäftigung mit non-formaler Bildung lässt Brest an der polnisch-belarusischen Grenze und Wladiwostok am Pazifik eng zusammenrücken. Lokale Identität und Architekturerbe spielen sowohl im postsozialistischen Eisenhüttenstadt wie auch in der alten russischen Stadt Jaroslawl eine Rolle. Die Navigation von CETKA funktioniert über kollektive Themen, gemeinsame Herausforderungen und den einvernehmlichen Wunsch Städte zum Positiven zu wandeln. 

Alle Botschafter*innen, Filme, Themen und Stadtporträts sind hier zu finden.

Auch ein Podcast-Format gehört zu CETKA. In Kasha Today sprechen Barbara Anna Bernsmeier und Jürg Andreas Meister über Alltagsphänomene und das Leben in der russischen Provinz. Der Podcast kann über Anchor.fm aufgerufen werden.

Hintergrund und Methode

Dezember 2019: 15 CETKA-Botschafter:innen treffen sich im ZK/U Berlin, entwickeln Ideen wie ihre Regionen und ihr Schaffen filmisch dargestellt werden können und was das Netzwerk im Inneren zusammenhält. Für Frühling und Sommer waren ausgedehnte Drehreisen vom Dnjepr bis an den Pazifik geplant.

Dezember 2020: Eine weltweite Pandemie sorgte dafür, dass alle Fahrten abgesagt, Treffen nur noch im  Online-Raum stattfanden, gesamte Teams in Quarantäne waren. Aber auch, dass wir unser Netzwerk (virtuell) erweitern und lokale Kräfte aktivieren konnten. Die politische und gesellschaftliche Situation in Belarus bewirkte, dass unsere Partnerorganisation Minsk Urban Platform aus dem Exil heraus arbeitet und das Leben aller zivilgesellschaftlichen und kulturellen Akteure vor Ort sich schlagartig änderte. Trotz aller Hindernisse arbeiteten die Botschafter:innen im Kollektiv weiter an Grundwerten und Handlungsfeldern von CETKA, wurden von Linda Vierecke (Deutsche Welle) als Filmemacher*innen geschult und drehten 3- bis 7- minütige Kurzfilme in ihren Städten: mit viel Humor, Reflexion, Selbstvertrauen, Nachdenklichkeit und Zuversicht in die Zukunft. 

September 2021: CETKA wird erweitert! Mit am Bord sind 11 neue Botschafter:innen aus den Ukrainischen, Belorussischen, Russischen und Deutschen Regionen. Mehr Trainings, mehr Dokumentarfilme und grenzüberschreitende Solidarität und Austausch finden in Kürze in Online- und Offline-Formaten statt. 

ARKHANGELSK // BREST // CZERNIVTSI // DNIPRO // EISENHÜTTENSTADT // KALININGRAD // KAZAN // KHARKIV // KIROV // KRASNODAR // MAKHACHKALA // MAŁADZIEČNA // MARIUPOL // MINSK // MOZYR // OMSK // PERM // SYKTYVKAR // TOMSK // ULAN-UDE //URYUPINSK // VLADIKAVKAZ // VLADIVOSTOK // VOLOGDA // VORONEZH // YAROSLAVL // YEKATERINBURG

Charta des CETKA-Netzwerks

Der Arbeitsansatz der CETКA Botschafter*innen ist prozessorientiert, diskussionsfreudig und inklusiv. Sie machen sich die Komplexität des gesellschaftlichen Lebens zu eigen und nutzen ortsspezifische und demokratische Strategien zur Bewältigung lokaler Herausforderungen.

CETКA Botschafter*innen interessieren sich für historische Reflexion in all ihren Facetten. Kulturelle Vielfalt und Toleranz sind Kernwerte der CETКA-Botschafter*innen. Sie stehen für den Abbau von Ungleichheiten und die gesellschaftliche Akzeptanz von Ausgegrenzten. Rassismus, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung haben keinen Platz im CETКA-Kosmos.

CETКA Botschafter*innen setzen sich für soziale Gerechtigkeit ein: Sie setzen sich für gleiche Chancen zur Teilhabe am politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ein.

CETКA Botschafter*innen sind bereit, ihre Erfahrungen und ihr Wissen zu teilen und somit zivilgesellschaftliche Institutionen zu stärken.

CETКA Botschafter*innen sind umweltbewusst. Sie sind besorgt über Klimawandel, Bodenverschmutzung, Abfallwirtschaft und andere ökologisch relevante Themen und suchen aktiv nach nachhaltigen Lösungen für lokale und globale Herausforderungen.

CETКA Botschafter*innen schaffen offene und lebendige öffentliche Räume und übernehmen Verantwortung städtisches Kulturerbe.

CETKA wird in Kooperation mit der Urban Platform Minsk, Kultura Medialna aus Dnipro und dem Kulturzentrum 5th floor Kirov durchgeführt und ist gefördert durch das Auswärtige Amt.

 

Projektleitung: Barbara Anna Bernsmeier

Künstlerische Leitung: Matthias Einhoff

Thematische Beratung: Miodrag Kuč

Koordination und kuratorische Assistenz: Olesia Vitiuk