Narrative

ÜBERBRÜCKUNG

GLOBALER DISKURS UND LOKALE PRAXIS

Die Vorstellung, dass unser Leben und unsere Umgebung zunehmend von der Globalisierung betroffen sind, ist zu einem bedeutungslosen Alltag geworden. Der Fokus liegt nicht mehr auf neuen soziopolitischen und wirtschaftlichen Situationen. Vielmehr ist es unsere Individualität und Lokalität entsprechend dem inhärent globalisierten Zustand der Welt zu skalieren. Die Komplexität, die durch die weltweite Vernetzung entsteht, ist oft schwer zu erfassen - persönliche Beziehungen oder Verstrickungen mit globalen Ereignissen sind im Allgemeinen die einzigen Momente, in denen diese größeren Feinheiten greifbar werden.

Das ZK/U konzentriert sich darauf, die globalen Prozesse und Komplexitäten, die die Welt in ihrem Griff halten, durch Forschung und künstlerische Praktiken auf einer persönlichen Ebene sinnvoll und erfahrbar zu machen. Es ist notwendig, neue Wege zu erkunden, wie globale Systeme in den spezifischen Bedingungen für einzelne Menschen und Orte gestaltet werden können. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise kann beispielsweise eine Alternative zum globalen Finanzmarkt durch Experimentieren mit nicht-monetären ökonomischen Alternativen für den Austausch von Waren, Zeit und Wissen in der Stadt geschaffen werden. Künstler*innen, Forscher*innen, Aktivist*innen und Visionär*innen werden benötigt, um sich nachhaltige und unabhängige Formate für den Austausch von finanziellen Mitteln, öffentlichen Gütern und Wissen, die auf persönlicher und lokaler Ebene greifbar sind, vorzustellen und zu verwirklichen.

Unsere Leitfragen sind:

  • Wie können wir auf die drängendsten Herausforderungen einer global vernetzten Welt reagieren, auf eine Art und Weise, die greifbar und verständlich ist und immer noch die Komplexität größerer Systeme widerspiegelt?
  • Wie können wir lokal in einem globalen Rahmen agieren?
  • Wie können wir ein neues nachhaltiges System der Produktion von Wissen und öffentlichen Gütern entwerfen?
  • Wie können wir Vielfalt und lokale Identitäten in unsere Forschung und künstlerischen Praktiken einbringen?
  • Ist es möglich, sich Systeme der Entwicklung vorzustellen und zu schaffen, die die gegenwärtige monotone globalisierte Wirtschaft radikal herausfordern?
  • Wie kann ein sozial-ökonomisches Tauschmodell aussehen? Wie integrieren wir die öffentlichen Interessen verschiedener gesellschaftlicher Schichten in die Verteilung von Finanzmitteln, öffentlichen Gütern und Wissen?
  • Welche Formen des nicht-monetären Wissensaustauschs gibt es in der Stadt?
  • Können wir über den globalen Finanzmarkt hinaus nachhaltige und unabhängige Wertaustauschsysteme schaffen?

Schlüsselwörter:

LOKALE IDENTITÄTEN, KONTEXTUALISIERUNG DURCH RELATIVISIERUNG, IMAGINATIVE WIRTSCHAFTLICHKEITEN, SITE-SPEZIFITÄT, GLOBALISIERTER LOKALISMUS / LOKALISIERTER GLOBALISMUS

Keywords:
LOCAL IDENTITIES, CONTEXTUALIZATION THROUGH RELATIVIZATION, IMAGINATIVE ECONOMIES, SITE-SPECIFICITY, GLOBALIZED LOCALISM/LOCALIZED GLOBALISM