Timeline

Speisekino Moabit 2013 #16

Von Starkstromlärm, fremden Welten und dem Liebesleben der Oktopusse. Elektroakustik im Film (1929-1969).

Seit den ersten Tagen des Tonfilms wurden elektronische Instrumente in Filmen eingesetzt: sowohl als Geräuschgeneratoren für den Filmton, als auch als Musikinstrumente in der Filmmusik. Elektroakustik im Film war einerseits Ausdruck des neuen, elektrifizierten, technischen Zeitalters, beispielsweise wenn Dr. Frankenstein seine Kreaturen mit lärmendem Starkstrom zum Leben erweckt (1943), das Ufo in The Day the Earth Stood Still (1951) mit einem überwältigend dröhnenden, blechernen Vibrato landet, oder in Michelangelo Antonionis Deserto rosso (1964) das beklemmende Gefühl der Fabrikbesitzer-Gattin inmitten von Produktionsanlagen, Strommasten und riesigen Schiffen durch fremd und kalt wirkende elektronische Klänge begleitet wird.

Andererseits ist elektroakustische Filmmusik mit klar definierten Bedeutungen verknüpft worden: die schwebenden Klänge eines Novachords sollten unheimliche Atmosphären schaffen, die Glissandi der Theremins Außerirdischen eine Seele verleihen. Elektronische Filmkompositionen charakterisieren Traumwelten, untermalen im Dokumentarfilm den Liebesakt der Oktopusse oder das Innenleben des menschlichen Körpers... Der von Julia Heimerdinger kommentierte Filmabend führt von den Gipfeln des Montblanc über hüpfende bunte Punkte im amerikanischen Experimentfilm bis zum Planeten Altair IV durch 40 Jahre filmische Elektroakustik...

Ein kommentierter Filmabend mit Julia Heimerdinger.

Sprache: Deutsch
Eintritt: frei
Menü: 5€

http://www.zku-berlin.org/

Das Projekt wird im Rahmen des Quartiersmanagements Moabit West (Beusselstraße) aus Mitteln des Programms Soziale Stadt (EU, Bund und Land Berlin) gefördert.